Bildungsangebot

Emil-von-Behring-Schule

Schularten der Pflege

Emil-von-Behring-Schule jetzt nach AZAV zertifiziert - einige Auszubildende in der Berufsfachschule für Altenpflege im neuen Schuljahr mit Bildungsgutscheinen

Schulleiterin Gabriele Braun und ihr Team freuen sich, dass nun die Umschulung für viele Auszubildende wohnortnah gefördert und mehr Menschen als bisher eine Perspektive in krisensicheren Berufen z.B. im Berufszweig der Altenpflege eröffnet werden kann. Interessant ist dies vor allem auch für Arbeitnehmer, die schon länger in der Pflege arbeiten, bisher aber noch keine Ausbildung gemacht haben. Dies trifft auch auf einige der Schülerinnen und Schüler zu, die nun als Umschüler an der Emil-von-Behring-Schule begonnen haben.

Angesichts des Fachkräftemangels in Pflege und Erziehung wollen das Kultusministerium, das Sozialministerium und die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mehr Menschen als bisher für eine Umschulung in diesen Bereichen gewinnen. Deshalb wurde vereinbart, dass die Bundesagentur für Arbeit in den Schuljahren 2013/14 und 2014/15 erstmals die Kosten für entsprechende Umschulungen an den staatlichen beruflichen Schulen im Land übernimmt. Bislang mussten Umschülerinnen und Umschüler diese Bildungsmaßnahme aus eigener Tasche bezahlen.

Voraussetzung für diese Förderung ist eine Zertifizierung der Schulen. Aufgrund rechtlicher Regelungen im Sozialgesetzbuch III war es der Bundesagentur für Arbeit in Baden-Württemberg bislang nicht möglich, entsprechende Umschulungen im Land zu finanzieren. Erlaubt war eine Förderung nur dann, wenn der Schulträger nach der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Jahr 2012 erlassenen Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) zertifiziert war.

Die Zertifizierung wurde an der Emil-von-Behring-Schule Geislingen vollzogen, d.h. zusammen mit der zentralen Trägerstelle am Regierungspräsidium Stuttgart erfüllt das innovative Bildungszentrum für Gesundheit – Ernährung – Soziales nun die erforderlichen Bedingungen, die durch ein internes und externes Audit (der Trägerstelle) unter Beweis gestellt werden konnten. Im Sommer 2014 konnten so gemeinsam mit der Geislinger Schule über 90 staatliche Schulen mit verschiedenen Ausbildungsgängen ihr Zertifikat entgegennehmen.

Im Schuljahr 2018/19 arbeitet die Emil-von-Behring-Schule mit insgesamt 36 Einrichtungen der Altenpflege zwischen Stuttgart und Ulm zusammen.

Eine Liste der Kooperationspartner finden Sie hier:
Ausbildungseinrichtungen 2018-19.pdf (34,8 KiB)

Erasmus plus

Lehrer und Lehrerinnen, die im Bereich Altenpflege unterrichten, sollen die Gesundheitssysteme und Ausbildungsmöglichkeiten in verschiedenen europäischen Ländern kennenlernen.

Im Bereich der Altenpflege fehlen in Deutschland viele Fachkräfte, daher wird die Ausbildung in diesem Bereich künftig internationaler werden. Heute schon kommen die Auszubildenden in der Altenpflege aus vielen verschiedenen Ländern, es werden zunehmend Pflegekräfte aus dem (europäischen) Ausland zuwandern, die dann integriert und auch ausgebildet werden müssen. Daher ist es enorm wichtig, die Vorbildung und auch die Lebensart der Menschen zu kennen. Die Einführung der Generalistischen Pflegeausbildung in den nächsten Jahren macht für uns den Austausch mit Spanien und Estland sehr interessant, da es hier keinen Unterschied zwischen Alten- und Krankenpflegeausbildung gibt. Auch ist die dreijährige Pflegeausbildung in beiden Ländern an der Universität verortet.

Die Teilnehmer sollen die Gelegenheit erhalten, eigene Kompetenzbereiche zu stärken, z.B. die interkulturelle Kompetenz, sowie die soziale und auch die Sprachkompetenz (Nursing English als Fachsprache).

Die Lehrer sollen das Niveau der Pflegeausbildung kennenlernen mit dem deutschen vergleichen, sowie den Einsatz von Auszubildenden in Auslandspraktika einschätzen und Praktika organisieren können. Auch die Förderung von Schülern mit Migrationshintergrund soll dadurch verbessert werden und die Akzeptanz von internationalen Abschlüssen erhöht werden.

Hierzu sollen 6 Kollegen und Kolleginnen der EvBS die Schulen in Barcelona und Tartu besuchen, die theoretische Ausbildung miterleben und auch durch Besuche in Praxiseinrichtungen die praktische Ausbildung kennenlernen.

Ziel ist es, Auszubildenden der EvBS und auch Praxisanleitern der kooperierenden Betriebe einen Auslandsaufenthalt in Spanien und Estland zu ermöglichen. Auch Pflegekräfte aus diesen Ländern sollen zu einem Praktikum nach Deutschland kommen können.

 

Teachers who are teaching geriatric care are supposed to experience health care systems and training courses in various European countries.

Due to a lack of qualified personnel the training will be international in future. Today we have students from different countries and more and more nurses from other European countries will immigrate to do their apprenticeship in Germany. That is the reason why it is strictly necessary to experience the educational background and lifestyle of the people abroad. The exchange with Spain and Estonia, in which countries there is no difference between geriatric care and nursing, is considered as very useful for our school regarding the introduction of the “Generalistische Pflegeausbildung”. Furthermore, three years of training are done at university in both countries.

The participants are supposed to strengthen their skills, for example intercultural and social competence as well as their language skills (Nursing English as technical jargon).

The teachers are supposed to get to know the level of instruction to compare it with the German system. This is absolutely necessary to organize internships for students in foreign countries. In this way also the training of students with a migrant background will be more supported and international qualifications will be more accepted.

Therefore, six colleagues of the EvBS are supposed to visit schools in Barcelona and Tartu to get to know the theoretical as well as the practical instructions abroad.

It is our aim to realize a stay abroad in Spain and Estonia for the trainees at the EvBS as well as for the instructors of the cooperated companies. Nurses from Spain and Estonia will have the opportunity to come to Germany to do an internship.

Besuch in Estland

Nach dem Besuch des Institut Bonanova in Barcelona, ermöglichte es das Erasmus + -Projekt „Teachers teaching teachers“ der Emil-von-Behring Schule in Geislingen einen Einblick in das estnische Bildungssystem zu gewinnen. Eine Abordnung der Schule konnte die Ausbildungsmöglichkeiten am Tartu Tervishoiu Körgkool (engl. Tartu Health Care College) im Bereich Pflege und Sozialem kennenlernen. Tartu ist die älteste Stadt im Baltikum. Das „geistige Zentrum Estlands“, wie Tartu auch aufgrund seiner akademischen Tradition genannt wird, hat für junge Leute einiges zu bieten.

Der Koordinator des Health Care Colleges Danel Jantra pflegt bereits internationale Beziehungen mit über 50 Partnerschulen weltweit.  Das College verfügt in allen Räumen über eine moderne Ausstattung, die für die interdisziplinäre Ausbildung von Pflegekräften, Hebammen und Physiotherapeuten bestens geeignet ist. Die moderne technische Ausstattung ermöglicht Simulationen zahlreicher Pflegesituationen. Auch das Design ist speziell: die moderne preisgekrönte Innenarchitektur erinnert an die Anatomie des Menschen. Auffallend waren auch die großen Aufenthaltsbereiche für Studenten, Lehrer und Angestellte, die eine angenehme Arbeitsatmosphäre ermöglichen. Desweiteren wurden Altenheime und Krankenhäuser (u.a. SA Tartu Vaimse Tervise Keskus -Mental Health Center) besichtigt, die allesamt einen hohen Standard, vergleichbar zu Deutschland, vorweisen können. Auch konnte ein Kontakt zum Tamme Gümnaasium in Tartu hergestellt werden, der einen Austausch für weitere Erasmus+-Projekte auch im gymnasialen Bereich ermöglicht. 

In verschiedenen Meetings diskutierte das Fachpersonal unter anderem über praktische Lernerfahrung,  gemeinsame Herausforderungen und Anstrengungen ein positives Berufsbild im Bereich Altenpflege zu entwickeln, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Ausbildungsvergütung und Verdienstmöglichkeiten. In fundierten Gesprächen über Bildungssysteme, Ausbildungsstrukturen und der Altenpflegeausbildung an der Emil-von-Behring Schule und dem Health Care College Tartu konnten viele Ähnlichkeiten in der Ausbildung festgestellt werden, so dass ein langfristiger Austausch angestrebt wird. Die estnischen Studenten verfügen über gute bis sehr gute Englischkenntnisse, so dass auch die Kommunikation zwischen den Austauschschülern gesichert ist. Denn auch die Schüler der Emil-von-Behring Schule erhalten in ihrer Ausbildung Englischunterricht.

Die Stadt Tartu, das Health Care College und die Ausbildungsstätten bieten die perfekte Möglichkeit für die Schüler der Emil-von-Behring Schule mit Erasmus + ins Ausland zu gehen, ein Praktikum zu absolvieren und internationale Beziehungen zu knüpfen.

 

Das Erasmus Projekt „Teaching Teachers“ der Emil-von-Behring-Schule brachte nun zwei Kollegen des Instituts Bonanova aus Barcelona nach Geislingen.

David Flamarich Zampalo, Lehrer für Pflege und Elena López, Koordinatorin für die Ausbildung mit mittlerem Abschluss besuchten die Schule und einige Kooperationspartner um sich über die Altenpflegeausbildung in Baden-Württemberg zu informieren.

Neben einer Besichtigung der Schule, mehreren Hospitationen im Unterricht der Altenpflegeklassen und Gesprächen mit den Lehrern und Schülern der Geislinger Schule standen auch Kontakte mit Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege auf dem Programm.

So informierten Michael Imrich und Thomas Franz von der Samariterstiftung über die Einrichtungen und die Ausbildung in Altenstadt und Geislingen. Ein Besuch in der Geislinger Helfensteinklinik mit einer Hausführung durch Klaus Rotmund und eine Besichtigung der Seniorenresidenz am SBI Park in Kuchen und Gespräche mit Pflegedienstleiter Andreas Dürr und Auszubildenden vervollständigten das Besuchsprogramm.

Durch diese gemeinsamen Tage entstand ein enger Kontakt zwischen den Lehrern aus Barcelona und Geislingen. Und so wurden weitere gemeinsame Erasmusprojekte geplant, bei denen auch Auszubildende der beiden Schulen Kontakte knüpfen sollen. Geplant ist ein gemeinsamer Unterricht im Bereich Pflege mit den Themen Mobilisation und Kinästhetik.

 

Sozial- und gesundheitswissenschaftliches Gymnasium

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