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Emil-von-Behring-Schule

Gegen das Vergessen – Schüler*innen der EvBS besuchen die KZ-Gedenkstätte Dachau

„Wer denkt, es kann sich nicht wiederholen, der irrt.“ – Dieses Zitat des Auschwitz-Überlebenden Justin Sonder bringt die Notwendigkeit, weiterhin an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und sich mit der deutschen Geschichte auseinanderzusetzen, auf den Punkt, denn auch Jahrzehnte nach dem Ende des Holocausts darf es kein Vergessen geben. Ende April jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Dachau zum 78. Mal. Dies nahmen die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 1 (SG2/GG2) gemeinsam mit ihren Lehrkräften in Geschichte und Gemeinschaftskunde, Simone Schüle und Philipp Danquard, zum Anlass für eine Exkursion nach Dachau, wo sie einen lehrreichen und spannenden Tag in der KZ-Gedenkstätte erleben durften.

Los ging es bereits sehr früh mit der Abfahrt des Reisebusses in Geislingen, denn den Vormittag verbrachten die beiden Klassen in vier Seminargruppen im Max Mannheimer Haus in Dachau, um einen thematischen Einblick zu bekommen. In kleinen Gruppen beschäftigten sich die Schüler*innen mit verschiedenen Biografien von Personen, in deren Lebensgeschichte das Konzentrationslager in Dachau eine entscheidende Rolle spielte. Sie bekamen einen Einblick in persönliche Schicksale und konnten diesen Teil der deutschen Geschichte aus der Perspektive der Häftlinge erahnen und begreifen. Andere Gruppen machten sich auf „Spurensuche“ und erkundeten die Gegend rund um die Gedenkstätte. An verschiedenen Schautafeln sammelten sie Informationen über den Weg der Häftlinge ins Lager und die Rolle der SS-Männer.

Ein gemeinsames Mittagessen in der Jugendherberge Dachau im Max Mannheimer Haus ermöglichte den Austausch der Gruppen und stärkte die Schüler*innen für den Nachmittag.

Trotz des dunkelgrauen Himmels und der immer wiederkehrenden Schauer machten sich die beiden Klassen auf zum Gelände der Gedenkstätte. Auf dem Weg dorthin präsentierten die Gruppen ihre zuvor erarbeiteten Informationen, um gemeinsam ein Teil des „Weges der Erinnerung“ zu gehen. Auf dem Gelände der Gedenkstätte wurden die Schüler*innen von den Mitarbeiterinnen der Max Mannheimer Stiftung in vier Gruppen über das Gelände der Gedenkstätte geführt – durch das Museum, in das Lagergefängnis, über den Appellplatz, durch die Baracken, an den Gedenkkirchen und dem Krematoriumsbereich vorbei bis zum Internationale Mahnmal von Nandor Glid. Die Mitarbeiterinnen beschrieben mit ihrem fundierten und umfassenden Wissen das schreckliche und menschenunwürdige Leben der Häftlinge und das willkürliche und harte Handeln des Wachpersonals. Immer wieder wurden persönliche Schicksale mit eingeflochten oder die Schüler*innen konnten sich selbst vor Ort umschauen. So erhielten die beiden Klassen am Ort des Geschehens einen besonderen Einblick in diesen wichtigen Teil der deutschen Geschichte.

Zurück im Max Mannheimer Haus wurde der Tag Revue passiert und die Schüler*innen konnten in kleiner Runde über ihre Erfahrungen sprechen, bevor es mit vielen Eindrücken und mehr als 10 000 Schritten dann wieder zurück nach Geislingen ging.

Ein großer Dank geht an das Max Mannheimer Studienzentrum und ihre Mitarbeiterinnen, die diesen Tag für die Schüler*innen der Emil-von-Behring-Schule ermöglicht haben und mit ihrem Wissen die Erinnerung und das Gedenken an diese Zeit am Leben erhalten.

 

Artikel: Simone Schüle/Julia Braunstein

Bilder: Simone Schüle

Sozial- und gesundheitswissenschaftliches Gymnasium

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