Mit Stolz blickt die Emil-von-Behring-Schule auf die langjährige Zusammenarbeit mit Dr. Katharina Höfer, Leiterin eines Forschungsteams am Max-Planck-Institut in Marburg. „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich eine so renommierte Wissenschaftlerin mit vollem Terminkalender jedes Jahr die Zeit nimmt, um unsere Schüler*innen über ihre erfolgreiche Arbeit zu informieren“, findet Schulleiterin Gabriele Braun – eine bessere Verknüpfung von Unterricht und Wissenschaft könne es allerdings gar nicht geben. Dass die Schülerschaft dies genauso sieht, zeigt das stark gestiegene Interesse an den Besuchen der Expertin auf dem Gebiet der Molekularen Biotechnologie, was dazu führte, dass in diesem Schuljahr erstmals vier Klassen an ihrem lehrreichen, jedoch auch überaus spannenden und unterhaltsamen Vortrag teilnahmen.
Dr. Katharina Höfer freute sich über die vielen neugierigen Gesichter aus den Eingangsklassen des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums sowie dem Berufskolleg 2 für Gesundheit und Pflege, die sich in der Aula des Berufsschulzentrums versammelten, um Einblicke in die Wissenschaft und deren Arbeitsweisen zu bekommen. Seit 2009 forscht Dr. Katharina Höfer intensiv an dem Molekül RNA (Ribonukleinsäure), das den meisten inzwischen durch die Impfstoffe gegen das Coronavirus ein Begriff sein dürfte. Mit einem Augenzwinkern bezeichnet sie sich selbst als „RNA-Junkie“. Um den Schüler*innen die damit zusammenhängenden Fachtermini wie „Transkription“, „Ribosom“ oder „Polymerase“ näherzubringen, reiste sie mit ihnen ins Innere einer Zelle, von denen sich in unserem Körper Billionen befinden. Außerdem sprach sie mit anschaulichen Bildern, viel Charme und Gespür für die richtigen Erklärungen über aufwendige Technologien, die ständig neu entwickelt werden, um unseren Körper besser zu verstehen und die Medizin voran zu bringen. Das Motto dabei laute immer „Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen“ – und Dr. Katharina Höfer hat mit ihrem Team im Labor schon viel erkannt. „Selbst für mich als Wissenschaftlerin ist es manchmal verrückt, was wir inzwischen schon alles herausfinden konnten und gleichzeitig wissen wir immer noch so viel nicht“, berichtete sie. Aus diesem Grund benötige es eine nächste Generation von motivierten Wissenschaftler*innen, die weiter forscht und das Ziel verfolgt, mit fundierten Erkenntnissen die Welt zu verbessern.
Schon während des Vortrags band Dr. Katharina Höfer die Schüler*innen aktiv ein und beantwortete gerne und geduldig alle Fragen. Im Anschluss entwickelte sich zudem eine offene und lebhafte Diskussion über Krankheiten, Impfungen, Karrierechancen in der Wissenschaft und das Studieren allgemein. Dr. Katharina Höfers jahrelange Erfahrung und ihre große Begeisterung für ihre Arbeit waren dabei die ganze Zeit zu spüren und wirkten regelrecht ansteckend. So wunderte es nicht, dass die drei Stunden, welche für die Veranstaltung anberaumt waren, wie im Flug vergangen sind.
Für die Schüler*innen, die eventuell die Wissenschaftler*innen von morgen sein könnten, war es ein Unterricht der besonderen Art, von dem ihnen sicher vieles im Gedächtnis bleiben und bei den anstehenden Klassenarbeiten und Prüfungen helfen wird.
Artikel: Julia Braunstein
Bilder: Anna Biermann