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Emil-von-Behring-Schule

Wie das Profilfach zum Beruf wird – An der EvBS empfingen die Klassen des Beruflichen Gymnasiums mit dem Profil „Soziales“ Besuch aus der psychologischen Praxis

Im Sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Gymnasium der Emil-von-Behring-Schule befassen sich die Schüler*innen pro Woche ganze sechs Unterrichtsstunden mit ihrem Profilfach – zur Wahl stehen „Pädagogik und Psychologie“ im SGGS oder „Gesundheit und Biologie“ im SGGG. Nicht selten führt diese intensive Auseinandersetzung mit den profiltypischen Inhalten dazu, dass die Schüler*innen den Wunsch entwickeln, später einmal in genau diesem Bereich zu arbeiten. Was für ein breites Spektrum dabei die psychologische Praxis bietet, durften die SGGS-Klassen nun im Rahmen eines Vortragnachmittags, organisiert von Anna Biermann und Simone Schüle, ihren Lehrkräften für Pädagogik und Psychologie, erfahren.

Einer, den vor noch nicht allzu langer Zeit selbst das „PP-Fieber“ an der Emil-von-Behring-Schule gepackt hat, ist Moritz Wlk. Der ehemalige Schüler war nach eigenen Angaben schon immer fasziniert von den Menschen und hat sich zum Ziel gesetzt, eines Tages anderen dabei helfen zu wollen, ihr Leben zu verbessern. Nach seinem erfolgreichen Abitur im Jahr 2021 stand daher der Entschluss, sich an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen  für den Studiengang „Psychologie polyvalent“ zu bewerben, schnell fest. Das Studium bereitet ihn für die Arbeit als Psychotherapeut vor. Inzwischen ist Moritz bereits im fünften Semester angekommen und hat zahlreiche Erfahrungen gesammelt. Über die Einladung, diese an seiner alten Schule den potenziellen Studierenden von morgen weiterzugeben, freute er sich sehr. Mit viel Humor berichtete er über seinen Unialltag, informierte über die Besonderheiten des Studiengangs und erläuterte unter anderem die Voraussetzungen, welche für eine Zulassung erfüllt werden müssen. Wie groß das Interesse der Schüler*innen war, zeigte sich in den vielen Fragen, mit denen sie Moritz löcherten: „Was sind Unterschiede zwischen Psychologie und Psychotherapie?“, „Wie hast du den Übergang von Schule zu Studium empfunden?“, „Wie finanzierst du das Studium?“, „Welche Inhalte hast du aus dem PP-Unterricht wiedererkannt?“ und „Wie bereitet man sich am besten auf Klausuren vor?“ waren nur ein paar davon. Vor allem seinen praktischen Tipps wie „Communication is key“, sich selbst psychotherapeutische Hilfe zu holen, wenn es nötig ist und stets seine Träume vor Augen zu haben, lauschten die Lernenden gespannt. Mit leuchtenden Augen offenbarte Moritz schließlich seinen eigenen Traum, nämlich nach dem Master zusammen mit einer Kommilitonin eine eigene Praxis zu eröffnen. An der Emil-von-Behring-Schule werden ihm hierfür jedenfalls alle Daumen gedrückt.

Einen anderen, jedoch nicht minder interessanten Weg hat die zweite Referentin namens Juliane Kästner eingeschlagen. Nachdem sie während ihres Studiums der Naturwissenschaften für sich selbst entschied, dass „Menschen doch spannender“ seien, begann sie eine Laufbahn als Coachin. Zunächst beriet sie Arbeitssuchende im Jobcenter, daraufhin war sie bei einem privaten Bildungsträger tätig und aktuell coacht sie in einer Unternehmensberatung Führungskräfte und Mitarbeiter*innen. Anhand verschiedener Definitionen des nicht geschützten Coaching-Begriffs und einer Abgrenzung zu Supervision und Beratung erklärte Juliane Kästner die Grundsätze ihrer Arbeit. „Niemand ist dazu verdammt, das zu sein, was er glaubt zu sein“, zeigte sie den Schüler*innen auf. Getreu diesem Motto möchte sie sich gemeinsam mit ihren Kund*innen auf den Weg machen, um Lösungen für bestimmte Probleme zu finden. Ihre Erfahrung zeige dabei, dass das Ziel im Arbeitsprozess häufig noch einmal umgeschrieben wird. „Alles ist im Fluss und genau das macht die Coaching-Arbeit so spannend“, resümierte sie letztlich.

Die Schüler*innen zeigten sich am Ende der Veranstaltung begeistert von dem facettenreichen Einblick in die psychologische Praxis. „Ich konnte mir schon länger vorstellen, meine Kenntnisse aus PP zu nutzen und nach dem Abi in diese Richtung zu gehen. Die Vorträge heute haben mich darin bestärkt und die Wege klarer aufgezeigt“, fasste Julia Raab aus der Klasse SG2 ihre Eindrücke zusammen. Lehrkraft Simone Schüle ergänzte zufrieden: „Es ist schön, dass unsere Lernenden durch den Besuch der beiden Referent*innen erkannt haben, dass ihnen mit dem Abitur im Allgemeinen und ganz besonders mit unserem Profilfach vielfältige Möglichkeiten offen stehen.“

 

Artikel: Julia Braunstein

Bilder: Anna Biermann

Sozial- und gesundheitswissenschaftliches Gymnasium

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