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Emil-von-Behring-Schule

Vorhang auf und Bühne frei – Schüler*innen der Emil-von-Behring-Schule besuchen Theatervorstellungen zu ihren Pflichtlektüren

„Die ganze Welt ist ein Theater“ sagte einst William Shakespeare. In die schillernde Theaterwelt einzutauchen, Bühnenluft zu schnuppern und live zu sehen, wie literarische Stücke zum Leben erweckt werden, ist immer eine besondere Erfahrung, welche insbesondere die Deutschlehrkräfte an der Emil-von-Behring-Schule ihren Schüler*innen gerne ermöglichen.

Am Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasium haben sich die beiden Deutschkurse auf erhöhtem Niveau der Jahrgangsstufe 1 in den ersten Schulwochen mit dem dystopischen Roman „Corpus Delicti“ von der deutschen Schriftstellerin Juli Zeh beschäftigt. Er behandelt die Problematik einer Gesundheitsdiktatur in naher Zukunft, warnt die Lesenden vor kritischen Entwicklungen der heutigen Gesellschaft und appelliert an ihre Mündigkeit und Eigenverantwortung. „Von Anfang an zeigten sich die Schüler*innen überaus interessiert an der Thematik des Werks und seiner Aktualität“, erinnert sich Deutschlehrer Marco Hantzsche. Umso freudiger wurde der gemeinsame Theaterabend kurz vor den Herbstferien erwartet. Für die Gruppe ging es zu einer Inszenierung der Württembergischen Landesbühne in Esslingen, welche alle Erwartungen voll erfüllt hat. Begeistert tauschten sich die Schüler*innen im Anschluss an die Vorstellung über die gelungene Umsetzung aus. Die einen lobten das einerseits minimalistische und andererseits farbenfrohe Bühnenbild, durch das immer klar erkennbar wurde, wo die aktuelle Szene spielte. Andere hoben hervor, dass bei der Darstellung der einzelnen Charaktere keine typische Genderrollen oder Stereotype verwendet und sogar einige Musikstücke gesungen wurden. Bei der Frage nach einem Gesamturteil zögerten sie nicht lange und gaben dem Stück letztlich eindeutig die Wertung „10 von 10“.

Im Berufskolleg für Gesundheit und Pflege befassten sich die Schüler*innen, welche die Fachhochschulreife anstreben, dieses Schuljahr zum ersten Mal mit Friedrich Schillers bürgerlichem Trauerspiel „Kabale und Liebe“. In dem weltweit bekannten Klassiker von 1784 geht es um die leidenschaftliche Liebe zwischen der einfachen Musikertochter Luise und dem Adelssohn Ferdinand von Walter, die durch niederträchtige Intrigen zerstört wird. Nachdem sie sich erfolgreich durch die komplexe Sprache gekämpft und zentrale inhaltliche Aspekte behandelt hatte, krönte die Klasse 1BK2P1 die Unterrichtseinheit auf eigenen Wunsch mit einem Besuch des Alten Schauspielhauses in Stuttgart. Das spielfreudige siebenköpfige Ensemble schaffte es mit ihren historischen Kostümen und raffinierten Kulissen, das Publikum in die Epoche des „Sturm und Drang“ mitzunehmen und spüren zu lassen, dass Schillers Meisterwerk bis heute nicht an Kraft verloren hat. Auch die BK2-Schüler*innen waren sich einig, dass sich der Theaterbesuch gelohnt hat. Er bot zum einen die Möglichkeit, die literarische Vorlage besser zu verstehen und sich die Handlung zu verbildlichen und zum anderen, in der Klassengemeinschaft einen besonderen Abend zu verbringen.

Mit den Theatererlebnissen im Gepäck sind die Schüler*innen nun bereit und motiviert für ihre nächsten Pflichtlektüren – und die Spielpläne der umliegenden Theaterensembles werden bereits nach weiteren interessanten Vorstellungen durchforstet.

 

Artikel: Julia Braunstein

Bilder: Marco Hantzsche und Julia Braunstein

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