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Emil-von-Behring-Schule

Prävention durch Theater – Schüler*innen der EvBS sind begeistert von der „Wilden Bühne“

Die letzten Tage vor den Sommerferien sind vor allem von der Erleichterung, das Schuljahr gemeistert zu haben sowie der Vorfreude auf gut sechs Wochen Erholung geprägt. Dass in diesen Tagen aber auch noch Platz für wichtige und ernste Themen ist, zeigt die Geislinger Emil-von-Behring-Schule.

Rund 200 Schüler*innen besuchten eine Aufführung des Forumtheaters „Wilde Bühne“ aus Stuttgart. Das Konzept, welches dahinter steckt, ist so einfach wie genial: Ehemals abhängige Menschen werden zu Schauspieler*innen, die ihre persönlichen lebensgeschichtlichen Erfahrungen in künstlerisches Schaffen umwandeln und Theaterstücke entstehen lassen, die eine außergewöhnlich authentische Präventionsarbeit mit dem Publikum ermöglichen.

Das Ensemble fesselte die Schüler*innen von Anfang an mit Themen wie Alkohol- und Drogenkonsum, Co-Abhängigkeit, Freundschaft und Gruppendruck. Nach einem gemeinsamen Warm-up spielte es zwei Szenen aus der Lebenswelt der Jugendlichen, die zu Diskussionen anregen und zum Mitspielen einladen sollten. Schnell wurde die Bühne zum Übungsraum für alternative Handlungsabläufe. So griffen die Schüler*innen aktiv in das gespielte Geschehen ein, führten Ideen zur Problembewältigung an und setzten diese selbst um. Chiara Brüggemann aus der Klasse SG1 sowie Tim Henzler und Franka Noller aus der Jahrgangsstufe 1 des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums gehörten zu den Mutigen, die sich in einer Rolle ausprobierten. Gemeinsam mit den Zuschauenden reflektierten sie im Anschluss, wie sie sich in der Situation gefühlt haben und was daraus für das reale Leben mitgenommen werden kann. In den Fragerunden mit den Schauspieler*innen und Vertreter*innen der Polizei kam es zu einem lebhaften und sehr offenen Austausch zu Suchtthemen – ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

Annette Heyd, die Schulsozialarbeiterin der Emil-von-Behring-Schule und Organisatorin der Veranstaltung, freute sich, dass sich die Schüler*innen so gut auf die Interaktion einlassen konnten. Sie ermutigte die jungen Erwachsenen, in mit dem Spiel vergleichbaren Situationen Beratungsstellen aufzusuchen und Hilfe in Anspruch zu nehmen – oft sei dies natürlich ein großer Schritt, aber immer besser als zu schweigen.

Neben dem durchweg positiven Feedback der Schüler*innen schätzt auch Schulleiterin Gabriele Braun die „Wilde Bühne“ als festen Bestandteil in der Jahresplanung an der Emil-von-Behring-Schule. „Mir ist wichtig, dass unsere Schüler*innen in den Genuss dieses einmaligen Projektes zur Sensibilisierung der Selbstverantwortung und zur Stärkung von Selbstwirksamkeit kommen und Prävention stattfindet, wo immer es möglich ist“, fasst sie den Besuch des Ensembles zusammen.

Artikel: Julia Hahn

Bilder: Anna Biermann

Sozial- und gesundheitswissenschaftliches Gymnasium

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