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Emil-von-Behring-Schule

„Auf dem Weg von der DNA zum Protein“ – Dr. Katharina Höfer nimmt Schüler*innen der EvBS mit in die Welt der Forschung

Passend zum Internationalen Frauentag hatte die Emil-von-Behring-Schule am 8. März 2024 die Ehre, eine ganz besondere Frau zu einem Vortrag zu begrüßen. „Es kann uns heute nichts Besseres passieren, als eine renommierte Wissenschaftlerin hier zu haben, die erzählt, wie es in der Forschung läuft. Dr. Katharina Höfer hat es geschafft, in der männerdominierten Forscherwelt ganz nach oben zu kommen“, begann Schulleiterin Gabriele Braun in der Aula die Veranstaltung für die Eingangsklassen des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums sowie die Schüler*innen des Einjährigen Berufskollegs für Gesundheit und Pflege 2. Bereits seit 2017 kommt die Leiterin eines Forschungsteams am Max-Planck-Institut in Marburg einmal pro Schuljahr an die Geislinger Emil-von-Behring-Schule – „weil es mir wahnsinnig viel Spaß macht und wir viele junge Naturtalente haben, die eventuell Naturwissenschaft studieren wollen“, erklärte sie selbst. Indem sie über ihre eigene Forschung berichtet, möchte sie zeigen, dass „Wissenschaft cool ist und es sich lohnt, jeden Morgen dafür aufzustehen“.

Ihre Liebe für das, was sie tut, ist nicht nur, was Dr. Katharina Höfer beruflich und persönlich antreibt, sondern auch von Anfang an ihres Vortrags zu spüren. Zunächst zeigte sie am Beispiel ihres Werdegangs auf, wie der Weg vom Abitur über Studium und Doktorarbeit bis hin zur Forschertätigkeit aussehen kann. Dabei erwähnte sie einen für sie besonders wichtigen Meilenstein: ihre Anstellung am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen, wo sie 2009 buchstäblich ihr Herz an die RNA (Ribonukleinsäure) verloren habe. Seitdem drehe sich in ihrer Welt alles um das Biomolekül, das der breiten Allgemeinheit durch die Impfstoffe gegen das Coronavirus ebenfalls ein Begriff sein dürfte.

Um daraufhin besser zu verstehen, woran die Wissenschaftlerin gemeinsam mit ihrem vielseitigen Team genau forscht, blickte Dr. Katharina Höfer mit den Schüler*innen auf die Grundlagen der Molekularbiologie. So, wie man aus einem Kochbuch ein Rezept auswählt und damit einen Cupcake backt, könne man sich vereinfacht den Zusammenhang von DNA, RNA und Protein vorstellen. Mit ähnlich kreativen und anschaulichen Bildern erklärte sie wichtige Fachbegriffe wie „Transkription“, „Translation“, „Chromosom“, „Polymerase“ und „Wasserstoffbrückenbindung“. Die Schüler*innen folgten dem informativen Vortrag überaus interessiert und wurden mehrfach aktiv miteinbezogen. Im Anschluss hatten sie außerdem die Möglichkeit, den Gast mit all ihren Fragen zu löchern. Egal, ob es um naturwissenschaftliche Studiengänge, den typischen Tagesablauf, den Verdienst und Karrierechancen in der Wissenschaft, die Rolle von Ethik in der Forschung oder die Meinung der Expertin zur Genschere und dem bekannten Henne-Ei-Problem ging – Dr. Katharina Höfer beantwortete jede Frage mit viel Geduld, Ehrlichkeit und Charme.

Letztlich reichten die drei Schulstunden, welche für die Veranstaltung anberaumt waren, gar nicht aus, um den Wissensdurst der Lernenden zu stillen. Noch weit über das geplante Ende hinaus entwickelte sich ein angeregtes Gespräch über die Internationalität und Interdisziplinarität in der Wissenschaft, die Patentierung von Entdeckungen und Revolutionen in der Arzneimittelindustrie. Schließlich hatte man den Eindruck, dass sich vor allem eines direkt auf die jungen Zuhörenden übertrug: Dr. Katharinas Motivation, mit der eigenen Arbeit „irgendwann die Welt zu retten“.

 

 

Artikel: Julia Braunstein

Bilder: Anna Biermann

Sozial- und gesundheitswissenschaftliches Gymnasium

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